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Die Einflüsse des Messens im Informatik-Unterricht auf den Erkenntnisprozess

Seit der Jahrtausendwende hat sich ein neues Forschungsgebiet entwickelt, welches das Ziel verfolgt, die physische Welt mit der Welt der Computer zu verknüpfen. Das sogenannte „Physical Computing“ fokussiert die Nutzung verschiedener Sensoren und Ausgabegeräte zur Interaktion zwischen beiden Welten. Dabei wird sehr viel Forschung auf Seiten von Soft- und Hardware betrieben, jedoch weniger in didaktischen Konzeptionen.

In der Forschung werden ebenfalls technische Möglichkeiten entwickelt, die eine Umsetzung in Schulen ermöglichen und einen interdisziplinären Charakter mit sich bringen. Sie verfolgen das Ziel, die Welt der Informatik und ihre Wechselwirkungen auf den Alltag zu durchdringen.
Die Umsetzung erfolgt beispielsweise mit LEGO Mindstorms Robotern oder Arduino Boards, zu denen inzwischen einige Unterrichtsreihen mit z.B. physikalischen Experimenten entwickelt wurden. Das erforderliche didaktische Fundament ist noch nicht ausgereift, die Thematik wird jedoch ab dem Schuljahr 2015/16 in dem Rahmenlehrplan Berlin verankert sein.

Die Thematik „Messen und Umgang mit Daten“ bildet an dieser Stelle einen Querschnittscharakter, der sowohl die Rolle der Informatik beim Messen, als auch die computerbasierte Messung in anderen MINT-Fächern beinhaltet. Besonders interessant für die Informatik ist, inwieweit sich das Messen auf den Erkenntnisprozess der Schülerinnen und Schüler auswirkt, da mit den genannten technischen Mitteln eine „Informatik zum Anfassen“ erschaffen wird. Problemstellungen aus der Informatik, wie z.B. einen geeigneten Algorithmus zu generieren, um die Messwerte adäquat zu verwenden, können durch die Hardwarekomponente und das sich ergebende direkte Feedback neu motivieren werden.